IT-Projekte enden selten mit dem anfänglich vordefinierten Ergebnis. Die Dynamik des Wandels ist bei der Software-Entwicklung in enger Absprache mit dem Kunden die Norm. Das nennen wir den agilen Ansatz der IT. Diese Agilität versetzt uns in die Lage, rasch und flexibel auf Veränderungen zu reagieren.
In der heutigen Geschäftswelt gilt dieser Ansatz nicht selten als jene „Magie“, die Hokuspokus Fidibus alle Probleme löst. In Wahrheit verändert diese Vorgehensweise grundlegend sowohl die Erstellung als auch die Verwaltung von Projekten – nicht mehr und nicht weniger. Dieser somit sehr reaktionsschnelle und aktive Ansatz bietet vor allem bei IT-Projekten Vorteile. Was sind nun aber genau diese Vorteile der agilen Softwareentwicklung?
Vorteile der agilen Projektabwicklung
Es gibt gute Gründe, warum beispielsweise 71 Prozent der US-amerikanischen Unternehmen nach dem agilen Leitsatz handeln. Einer davon ist, dass so aufgestellte Teams durchschnittlich 25 Prozent produktiver sind.
Schnelle Markteinführung: Optimieren bis zu Perfektion – das zieht Prozesse meist unnötig in die Länge. Der agile Ansatz spricht von der 80/20-Regel. 80 Prozent der Leistung werden mit 20 Prozent Aufwand erreicht. Das erhöht die tägliche Produktivität und sorgt für ein ausgezeichnetes Zeitmanagement.
Stärkeres Kundenengagement: Am Ende gilt, die Kunden müssen mit dem Produkt zufrieden sein – ohne Wenn und Aber. Eine Zusammenarbeit mit dieser Vorgabe bezieht die Kunden und speziell deren Bedürfnisse und Ziele ein.
Effektive Zeitnutzung: Für uns hat Agilität den Vorteil, effektiv und in Echtzeit auf das Feedback der Beteiligten eingehen zu können.
Geringere Risiken: Bei langen Arbeitsschritten erhöht sich das Risiko, schon bei kleinen Anpassungen bis zum Anfang zurückgehen zu müssen. Agile Prozessabläufe teilen die Arbeit in kurze Einheiten, innerhalb derer man Probleme rasch antizipieren kann, ehe sie sich zu sehr ausweiten.
Höhere Qualität: Schnelleres Erreichen der Ziele, direktes Management und weniger Kosten – die gewählte Vorgehensweise spart vereinfacht gesagt Ressourcen. Diese können beispielsweise für die Qualitätssteigerung von Produkten und Dienstleistungen neu verteilt werden.
Verbessertes Kundenerlebnis: Flexibel auf Kundenwünsche eingehen zu können und somit spezifische Merkmale sowie neue Funktionen in die Software zu integrieren, ist einer der Vorzüge, wenn man bei IT-Projekten mit diesem Ansatz arbeitet. So umgeht man auch den „Schmerzpunkt“ eines Kunden, an dem dieser Zweifel am Projekt haben könnte.
Kohärente Strategien: Zusammenbringen von Erfahrung und Wissen ist wichtig. Agile Arbeitsweisen streben danach, funktionsübergreifend Experten in einem Team arbeiten zu lassen.
Es ist leicht zu verstehen, welchen Wert Agile für ein Unternehmen haben kann. Bei der Einführung agiler Managementmethoden ist es jedoch auch wichtig zu verstehen, was Agile nicht ist.
Agiler Ansatz ist kein Mikromanagement
Die Scrum-Methode liefert Rahmenbedingungen für das autonome Zusammenarbeiten in einem Team nach den agilen Prinzipien. Eine wichtige Person dabei ist der Scrum-Master. Er ist kein Teamleiter. Seine Aufgaben bestehen darin, Erfolgshindernisse zu beseitigen und darauf zu achten, dass die Teammitglieder im eigenständigen Denken und Handeln nicht eingeschränkt werden. Dabei geht es also nicht um Mikromanagement innerhalb der Teams, sondern um das Vertrauen in die Fähigkeiten jedes Mitgliedes, auftretende Probleme zu lösen.
Agile Methoden orakeln nicht
Unerwartete Ereignisse kann auch die agile Methode nicht ausschließen. Auch wenn durch die Verteilung der Aufgaben auf kleine Teams und überschaubare Zeiteinheiten ein gutes Maß an Risikominimierung zustande kommen kann, ist man nicht zu 100 Prozent davor gefeit. Die angesprochenen Methoden bleiben hier aber dennoch die Lösung, denn sie zeigen, wie man mit Flexibilität auf Änderungen schnell reagieren und sich anpassen kann.
Nicht der Weisheit letzter Schluss
Je enger und unverrückbarer die Projektparameter im Vorfeld festgezurrt sind, desto schwerer ist es, nach der agilen Herangehensweise vorzugehen. Für verschiedene Projekte mag es sinnvoll sein, dass sich Kunden und deren Partner detailliert über Zeitaufwand, Budget und Umfang einig sind, dies schränkt jedoch die Anpassungsfähigkeit stark ein. Sogar in Fällen, in denen die Teams auf Agilität setzen, können sie in der Regel die festen Grenzen auch bei unvorhergesehenen Änderungen nicht überwinden.
Dies gilt auch für Projekte, bei denen aus verschiedenen Gründen jeder Schritt exakt geplant werden muss. Beispielsweise ist es schwierig, einen gebauten Brückenpfeiler auch nur um einen halben Meter zu verschieben. Es lohnt sich also, über Sinn und Unsinn beim Einsatz dieses flexiblen, sich stets verbessern wollenden Arbeitsprozesses, nachzudenken. Ein Gedankenanstoß: Agiles Arbeiten erleichtert das Erreichen von Unternehmenszielen durch ein verbessertes Änderungsmanagement. Für Software Mind ist diese Philosophie daher ein Teil des täglichen Arbeitsalltags. So treten jeden Tag Verbesserungen auf, von denen die Kunden profitieren.
Wie können Unternehmen agile Methoden bei sich einführen?
Verwenden Unternehmen diese Methoden, profitieren sie von schnellerer Software-Bereitstellung, einer hervorragenden Produktivität innerhalb der Teams, einer verbesserten Vorhersagbarkeit, besserer Software-Qualität und effektiven sowie rationalisierten Prozessen. Dies berichtet das Magazin Forbes. Tolle Aussichten, aber wie klappt das nun für Ihr Unternehmen?
Viele Wege führen ins agile Rom. Der vielversprechendste ist die Zusammenarbeit mit einem externen, engagierten Entwicklungsteam, das erfahren und in der Praxis erprobt ist. So profitieren Unternehmen unmittelbar vom Wissen und können es bereichernd in ihre Organisation integrieren. Diese externen Teams können je nach Wunsch „nur“ Projektbegleiter sein oder eine nachhaltige Veränderung der Unternehmenskultur und eine Steigerung der Arbeitsmoral herbeiführen.
Über den AutorKatarzyna Składowska
Scrum Master
Mit Leidenschaft, Enthusiasmus und dem Willen der steten Verbesserung lebt Katarzyna seit mehr als 14 Jahren die Werte einer Scrum Masterin bei Software Mind. Ihr Ziel ist es, Menschen harmonisch mit Technologie zu verbinden. Der Schlüssel ist in ihren Augen eine offene Kommunikation, um so die gesteckten Ziele durch effektive Zusammenarbeit, Ehrlichkeit und Transparenz zu erreichen. Ihre Arbeitsweise richtet sich nach der Regel, Menschen und Aufgaben ganzheitlich zu betrachten. Sie ist daher bestrebt, unterschiedliche Perspektiven in die Teamarbeit zu integrieren und die Mitglieder auf allen Ebenen zu unterstützen. Katarzyna ist zudem Software Mind-Werbebotschafterin und vertritt mit jeder Faser unseren zentralen Wert „Handeln mit Respekt“ nach außen.